Zero Waste Kosmetikverpackung: Was wirklich hinter dem Begriff PLA steckt

Es sieht aus wie Plastik. Es fühlt sich an wie Plastik. Aber es ist kein Plastik!

Die Zero Waste Verpackung von freemee hat uns drei Jahre an Entwicklungszeit, viele schlaflose Nächte, jede Menge Kopfzerbrechen und anfangs sogar die eine oder andere Träne gekostet. Aber es hat sich gelohnt!

Die Kartusche, das Herzstück der Verpackung, ist nicht nur recyclebar. Gibt man ihr ein wenig Zeit, verrottet sie in der Natur, ohne ihr irgendwelchen Schaden zuzufügen. Durch die spezielle Bauweise und ihr Gewicht von nur 18 Gramm sparen wir in der Produktion bis zu 80 % des Materialbedarfs. Auch die CO2-Emissionen werden durch das geringe Gewicht reduziert und der Verrottungsvorgang verläuft durch die leichte Bauweise und Wabenstruktur schneller.

NAKU Kunstoffkreuz

PLA: WARUM UNSERE KOSMETIK NUR IN BIO-KUNSTSTOFF KOMMT

PLA wird auch polymerisierte Milchsäure genannt und gehört zur Gruppe der Biokunststoffe. Aber kann ein Kunststoff überhaupt bio sein?

Grundsätzlich ist der Begriff Biokunststoff sehr weit gefasst. Im Grunde dürfen alle Produkte, die einen erneuerbaren Anteil besitzen oder biologisch abbaubar sind, als Biokunststoffe bezeichnet werden. Laut dieser Definition ist also auch ein PVC mit 20 % nachwachsendem Anteil ein Biokunststoff.

PLA allerdings ist anders. Dieses Material wird ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. In Frage kommen dafür alle Stoffe, die viel Stärke enthalten, darunter Mais, Zucker, Sonnenblumen, Getreide usw.
Außerdem enthält PLA keine Schadstoffe oder Weichmacher wie Bisphenol A, Antimon oder Phthalate, sondern ausschließlich Bestandteile, die sowohl in der Natur als auch im menschlichen Organismus leicht abbaubar sind. So kommt Milchsäure, die für die Herstellung verwendet wird, auch in den Muskeln des menschlichen Körpers vor.

Polymerisierte Milchsäure ist kompostierbar. Gemäß der DIN-Norm EN13432 erfüllt sie die Vorgabe, innerhalb von 90 Tagen wieder zu Biomasse zu werden. Wie lange die Verrottung dauert, hängt jedoch auch von äußeren Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit, Bakterien, Pilzen usw. ab.

KOMPOSTIERBARKEIT UND VERROTTUNG DER ZERO WAST VERPACKUNG

So ist auch die freemee Kartusche, die zu 100 % aus PLA besteht, kompostierbar. Jedoch benötigt sie länger als 90 Tage, um vollständig zu verrotten. Deshalb sollte die Kartusche nicht achtlos in die Natur geworfen werden. Falls das dennoch passiert, kannst du dir sicher sein, dass sie keinen Schaden anrichtet.
Durch Sonneneinstrahlung, Regen, Bakterien usw. wird die Kartusche innerhalb von zwei Jahren vollständig abgebaut. Zum Vergleich: Ein Baumstamm kann bis zu 20 Jahre benötigen, um vollständig zu verrotten, gerbstoffreiche Bäume sogar bis zu 100 Jahre.

Trotzdem: Unser Ziel ist nicht die Kompostierung unserer Kartusche. Wir wünschen uns für jede von ihnen ein zweites Leben, also eine Wiederverwertung durch Recycling. Denn durch das Recyceln einer Kartusche kann mit Zugabe von nur 5 % Neumaterial wieder eine neue entstehen. Somit werden die Ressourcen und die Umwelt deutlich geschont.

Tipp: Der Verrottungsprozess setzt erst mit den dafür nötigen Bakterien ein, die im Normalfall nicht im Badezimmer zu finden sind. Bei ordnungsgemäßem Gebrauch brauchst du also keine Sorge haben, dass sich die Kartusche vorzeitig zu zersetzen beginnt.

VORTEILE VON PLA IN DER FREEMEE KOSMETIK

PLASTIKFREI VERPACKTE NATURKOSMETIK

Da wir bei unserer Verpackung zu 100 % auf PLA aus nachwachsenden Rohstoffen zurückgreifen, ist für uns die Verwendung von Erdöl nicht mehr nötig. Weder in noch rund um die freemee Kosmetik. Für die Umwelt bedeutet das weniger Risiko. Denn die Erdöl-Förderung ist für die Umwelt riskant und zerstörerisch, wie die erschreckend vielen Ölkatastrophen der letzten Jahre beweisen. Aber nicht nur die Herstellung, auch die Entsorgung ist problematisch.

FREEMEE KARTUSCHE SPART CO2

Da die Kartusche ausschließlich aus Pflanzen besteht, kann bei der Verbrennung oder Kompostierung ausschließlich die Menge an CO2 abgegeben werden, die vorher durch Photosynthese aus der Luft gebunden wurde. Das leichte Gewicht der Kartusche sorgt für weitere CO2 Einsparungen, etwa beim Transport und dem Material.

UNSERE KOSMETIK-PRODUKTE: RECYCLING OHNE DOWNCYCLING

Bei PLA gibt es kein Downcycling. Das bedeutet: Aus gesammelten PLA Kartuschen kann mit einer Zugabe von lediglich 5 % Neumaterial eine neue Kartusche entstehen.
Leere Kartuschen können gerne per Post an uns zurückgesendet werden. Hier der Link zum Formular.

GIBT ES AUCH NACHTEILE?

Die von freemee verwendete polymerisierte Milchsäure wird aktuell aus Mais hergestellt.

Mais ist bekanntlich ein Lebensmittel und sollte auch als solches verwendet werden. Leider gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine vorzeigbaren Alternativen.

Aus diesem Grund sind unsere PLA Experten fleißig am Forschen, um künftig aus Bio-Abfällen oder den Schalen der Sonnenblumen PLA herzustellen. Somit wäre ein Upcycling von Abfall zur Kartusch möglich. Wir freuen uns schon, wenn wir über neue Ergebnisse und Entwicklungen auf diesem Gebiet berichten zu dürfen.

In der richtigen Relation

Es stimmt: Dass der Biokunststoff PLA aus Lebensmitteln wie Mais hergestellt wird, ist auch für uns ein Dilemma. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass in Österreich in den letzten Jahrzehnten deutlich mehr Tonnen Mais für die Viehzucht verwendet wurden als für Nahrungsmittel. Wer also regelmäßig Fleisch isst, verbraucht deutlich mehr Mais, als wenn er ein Biokunststoffprodukt aus Mais kauft.

Wie unsere Frauenkooperative für mehr Nachhaltigkeit sorgt, siehst du hier.

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